
Als ich auf den Open Call post future gestoßen bin, habe ich mich nicht nur thematisch angesprochen gefühlt, sondern auch formell, da meine eingereichte Arbeit sich mit Fragestellungen der zielorientierten Strategien politischer Aussagen innerhalb der (bildenden) Kunst und der Suche nach möglichen Antworten auf diese als Fundament für die eigene (künstlerische) Arbeit beschäftigt, während sie ebenso im Rahmen einer „Ausstellung in Printform“ entstanden ist. Die Reflexion verbindet damit also zwei zentrale Komponenten des Konzepts von post future.
Ich, Kendra Katharina Witzel, bin Künstlerin und Absolventin der Medien- und Kulturwissenschaft in Düsseldorf. In meiner künstlerischen sowie akademischen Praxis beschäftige mich mit Fragestellungen der Relevanz von Interferenzen der Kunst und der Politik sowie der Bewertung und Abgrenzung von politischer Kunst und kreativem Aktivismus und die dabei aktive bzw. passive Rolle des*r Künstler*in. Andere Themen, die mich umtreiben, sind, neben Zeichensystemen und kulturellen Zwischenräumen, die Kommodifizierung von counter cultures und derer Werte innerhalb eines kapitalistischen Systems, und, damit einhergehend, die postmoderne Sozialfigur des „Kreativen“ sowie deren Neigung zu mit dem Neoliberalismus kompatiblem ästhetischen Aktivismus, und die daraus hervorgehende Notwendigkeit einer (ambivalenten) Selbstverortung.
Die Reflexion „Without end in itself“ habe ich im Frühjahr 2020 im Rahmen des Publikationsprojektes „Strolling is walking along or through at a leisurely pace“ geschrieben, welches im Frühjahr 2021 bei Present Books Berlin erscheinen wird.
Als Mitherausgeberin der Publikation stelle ich mir mit meiner Kollektivpartnerin und 13 Kollaborateuren unterschiedlicher Expertisen, darunter auch 6 Student*innen der Kunstakademie Düsseldorf, Fragen der kulturellen und politischen Des-/Orientierung, eingebettet in die Thematik einer tatsächlichen Navigation im Rahmen kultureller Perspektiven auf die Praxis des Spazieren gehens. Ebenso habe ich mich als Editorin der Publikation schwerpunktmäßig mit dem Motiv einer Ausstellung in Printform und deren kuratorischen Möglichkeitsspielräumen beschäftigt; in Theorie sowie in der tatsächlichen praktischen Kuration der einzelnen Beiträge.
Ich würde mich sehr über die Gelegenheit eines Austauschs und einer Zusammenarbeit freuen, gerade in komplexen Zeiten, in denen viel über Kollaboration reflektiert wird und diese wichtiger denn je erscheint, um gemeinsam diverse Zukunftspraktiken zu kreieren!
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